Welche Auswirkungen hat eine Sterilisation auf mich?

Eine Sterilisation (Vasektomie) ist keine Kastration. Bei der Vasektomie werden nur die Samenleiter durchtrennt, die die Spermien vom Hoden und Nebenhoden in Richtung Prostata und Samenblasen transportieren. Der Penis und die Hoden sind nicht betroffen.

Alle hormonellen und sexuellen Funktionen bleiben völlig unberührt, so auch Ihre Libido. Auch Ihre Erektionsfähigkeit/Fähigkeit zur Gliedversteifung wird davon nicht beeinflusst.

Ihr Körper produziert auch nach einer Vasektomie immer noch eine Samenflüssigkeit und einen Samenerguss, so wie Sie es gewohnt sind. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Ihr Samenerguss keine Spermien mehr enthält. Der Körper absorbiert, wie vorher auch, die nicht verbrauchten Spermien.

 

Effektive Verhütung zur sicheren Geburtenkontrolle

Die Vasektomie, auch Sterilisation oder Samenleiterdurchtrennung beim Mann genannt, ist eine der effektivsten und sichersten Methoden der Verhütung zur permanenten Geburtenkontrolle. Dies ist auch der Grund, warum sich allein in Deutschland jedes Jahr über 50.000 Männer nach abgeschlossener Familienplanung sterilisieren lassen.

No-Needle Anesthesia

(Lokale Betäubung ohne Verwendung einer Spritzennadel)

Die No-Needle, No-Scalpel Vasectomy kommt mit einer neuen, einzigartigen, nadelfreien Technik zur lokalen Betäubung der Haut am Hodensack und der Samenleiter aus. Bei dieser Form der Lokalanästhesie wird ein Hochdruckinjektionsgerät verwendet, welches das Betäubungsmittel mit Hochdruck auf und durch die Haut sprüht. Der Patient spürt dabei nur bei der ersten Anwendung einen minimalen Schmerz.

No-Scalpel Vasectomy

Diese neuartige, erstmals 1985 in den USA vorgestellte Operationstechnik, No-Scalpel Vasectomy (NSV), unterscheidet sich im Vergleich zur konventionellen Sterilisation durch ihren chirurgischen Zugangsweg. Diese Technik erfordert weder ein Messer noch ein Skalpell.

Dabei wird mit Hilfe einer speziellen Klemme die Haut am Hodensack jeweils nur wenige Millimeter aufgespreizt und der jeweilige Samenleiter durch diese kleine Hautöffnung freigelegt und durchtrennt. Anschließend werden von jedem Samenleiter ein ca. 1 - 2 cm langes Stück entfernt und mit Hilfe einer elektrischen Pinzette die jeweiligen Samenleiterenden verödet und somit die Spermien blockiert. Zusätzlich werden die Samenleiter mit einer Ligatur umgebunden.

Diese winzige Operationswunde bedarf meistens keiner chirurgischen Naht, um die Wunde zu verschließen. Sie verheilt von ganz alleine und hinterlässt eine kaum sichtbare Narbe.

Muss ich mit Komplikationen rechnen ?

Alle Formen der Verhütung haben ein gewisses Risiko, aber natürlich auch ihre Vorteile. Die Vasektomie ist eine Operation mit sehr niedrigem Risiko. Seltene Komplikationen einer Vasektomie sind eine Nachblutung mit Ausbildung eines Blutergusses (Hämatom) und eine Wundinfektion.

Die No-Scalpel Vasectomy (NSV) reduziert die Wahrscheinlichkeit dieser Komplikationen deutlich, weil die Blutgefäße bei dieser Technik wenig in Mitleidenschaft gezogen werden und die Operationsöffnung am Hodensack klein ist.

Ein weiteres mögliches Risiko besteht in der Rekanalisation der beiden Samenleiterenden, so dass die Spermien wieder durch den Samenleiter ihren Weg finden, Sie also wieder fruchtbar wären. Die Vasektomie, auch wenn sie perfekt durchgeführt wurde, kann die Wirksamkeit nicht zu 100% garantieren. Dies kommt jedoch extrem selten vor.

Ein Spermiengranulom, ein manchmal schmerzhafter Knoten von der Größe einer Linse kann durch Austreten von Spermien aus dem durchgeschnittenen Samenleiter entstehen. Dieser kleine Knoten ist nicht gefährlich und wird in der Regel vom Körper mit der Zeit wieder resorbiert.

Die Vasektomie ist eine etablierte und sichere Operationsmethode, oben genannte mögliche Komplikationen kommen sehr selten vor.

 

 

Kann ich im direkten Anschluss auf meine bisher durchgeführte Verhütung verzichten ?

Nein, auf keinen Fall!
Spermien können für Wochen bis sogar Monate nach der Vasektomie in den Samenleitern verbleiben. Von insgesamt 3 Ejakulatproben im Abstand von jeweils 6 Wochen, müssen 2 Ejakulatproben hintereinander frei von Spermien sein. Erst ab diesem Zeitpunkt kann man dann auf die gewohnte Verhütung verzichten.

 

Ist eine Vasektomie schmerzhaft ?

Nein. Die lokale Betäubung kann etwas unangenehm sein, ist aber nicht schmerzhaft. Nachdem die lokale Betäubung wirksam geworden ist, kann bei der Operation, wenn an den Samenleitern operiert wird, ggf. ein „Ziehen“ in den Leisten gefühlt werden.

Nach der Operation brauchen Sie gewöhnlich für 2-3 Tage Erholung, um sich auszuruhen, anschließend können Sie wieder z.B. einer sitzenden Bürotätigkeit nachgehen.

 

Vorteile

Wenig Komplikationen

Keine Hautnaht notwendig

Geringe Schmerzen

Schnelle Erholung